Lindas Welt: Wie gut ist vegan?

Mein Name ist Linda, und ich bin seit November 2021 Werkstudentin in der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke. Neben meinem Uni-Alltag mit Rhetorik und Germanistik lerne ich hier eine ganz andere Welt kennen, in der mir tagtäglich die verschiedensten Themen begegnen. Besonders spannend finde ich alles rund um Umwelt, Nachhaltigkeit, Ernährung und die Einblicke in die swt-Arbeitswelt. Über all das möchte ich mit Euch sprechen. Mein Ziel: „Lindas Welt“ soll euch neue Perspektiven eröffnen.

Was mich heute beschäftigt? Die Ernährung! Bei einem so umfassenden Thema bietet sich doch eine Serie an … Findet Ihr nicht? 😉

Folge 1: Wie gut ist vegan?

Ich frage mich mindesten drei Mal am Tag: Was esse ich heute? Da ich zwar überwiegend vegetarisch, aber im Grunde fast alles (außer Lasagne 😉) esse, ist das unkompliziert. Doch schwierig wird es, wenn ich mit meinen Freundinnen kochen möchte. Die einen sind „Normalos“, die anderen essen vegetarisch, immer mehr leben vegan. Und so habe ich mich schon oft gefragt, wie sich eigentlich vegane Ernährung gestaltet und was ihre Vorteile sind.

Besuch in der Stadtwerke-Kantine

Der Veganismus ist ja seit geraumer Zeit ein großes Thema. Besonders in Uni-Städten wie hier in Tübingen finden sich an jeder Ecke vegane Angebote. Easy also, hier als Veganer:in zu überleben. 😉 Dass das nicht nur für mein studentisches Umfeld gilt, habe ich gemerkt, als ich bei den swt angefangen habe. Schon vor dem ersten gemeinsamen Mittagessen haben die Kolleginnen und Kollegen berichtet, wie großartig das Angebot der Kantine sei. Und tatsächlich war ich sehr überrascht. So viele verschiedene, kreativ komponierte Salate: Sommersalate mit Früchten, Couscous- und Glasnudelsalat, Rote-Beete-Salat mit Walnüssen, Spargel- oder Kichererbsen-Salat und und und … Ein Traum für eine Salat-Liebhaberin wie mich! Auch das Obst und Vesperangebot ist vielfältig und bei den warmen Gerichten gibt es immer eine vegetarische Alternative – das ist schon fast wie beim Grand Buffet!

Offenbar war das nicht immer so. Hier will ich nachhaken und spreche mit unserem Küchenmeister Christof Preisser. Mit dem gelernten Koch ist vor drei Jahren ein neuer Stil in die swt-Kantine eingezogen. Zum Beispiel verabschiedete man sich von den angelieferten warmen Mahlzeiten, um vor Ort selbst zu kochen. Ein Qualitätssprung! Voller Leidenschaft erzählt mir Christof, wie sehr ihn sein Beruf begeistert und was für ein tolles Team er hat. „Kochen ist Teamarbeit“. Dabei lässt er seinen Helferinnen oft freie Hand, denn er weiß: „Sie machen das mit Liebe“. Nicht nur die Salate sind liebevoll angerichtet, auch die gesunden Schnitten und die Desserts sind ein Augenschmaus. Nach der Devise: „Das Auge isst mit.“

Christof Preisser und sein Team in der swt-Kantine

Bei der Auswahl seiner Gerichte setzt er auf: regional, saisonal und gesund! Im Durchschnitt gehen in der Kantine täglich nun wieder 150 Teller über die Theke, an Tagen mit dem Lieblingsessen der swtler – Linsen mit Spätzle – können es auch mal mehr werden. Christof erzählt mir, dass die Nachfrage nach vegetarischen Gerichten immer größer wird. Zwar sieht er keine Tendenz zu Jung oder Alt, aber ihm fällt auf, dass gerade nach dem Wochenende auch viele Männer gerne zum Vegetarischem greifen. Beim Vesper für die Monteure aber stehen nach wie vor Currywurst und Saiten mit Kartoffelsalat an erster Stelle. Sein größter Stolz? Seine selbst kreierten Maultaschen – die wahrlich ein Gaumengenuss sind! „Veganes wird wenig nachgefragt“, sagt Christof, „viele swtler essen, was halt gut schmeckt!“ Und mit seinen gesunden Kreationen und Klassikern trifft er den Geschmack der Kantinenbesucher:innen. Von allen Seiten kommt Lob. „Die Leute sollen sich wohl fühlen, sich bei gutem Essen miteinander austauschen und ihre Pause genießen können.“ Nichtsdestotrotz gebe es Entwicklungspotential, findet Christof Preisser, der sich immer über neue Vorschläge freut. Vielleicht gibt es ja schon nächste Woche Dein Lieblingsgericht. 😉 Unsere Kantine – superlecker und immer gesünder, aber nicht vegan.

Zurück zum Thema: Was sind die Vor- und Nachteile von veganer Ernährung? Ist sie tatsächlich so gesund und klimaschonend, wie viele behaupten?

Was heißt vegan überhaupt? Vereinfacht bedeutet es: rein pflanzliche Ernährung. Kein Fisch oder Fleisch, keine Eier, Käse oder andere Milchprodukte. Dazu gehört auch, Lebensmittel zu vermeiden, bei deren Herstellung tierische Bestandteile verwendet werden wie beispielsweise Honig oder Gelatine. Im Supermarkt habt Ihr sicherlich auch schon bemerkt, dass es eine riesige Auswahl an pflanzlichen Alternativen gibt: von Aufschnitt über Käse bis hin zur Milch.

Wer vegan lebt, lässt das weg.

Erinnert ihr Euch an die Veganuary-Aktion Anfang des Jahres? Tübingen hat als erste Stadt Deutschlands bei dieser Kampagne mitgemacht. Die britische Organisation Veganuary motiviert weltweit seit einigen Jahren immer im Januar Menschen dazu, eine pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Karolina Glowacka von der Stabstelle Umwelt- und Klimaschutz hat zusammen mit ihrer Kollegin die Aktion in Tübingen initiiert. „Ziel ist, die Bedeutung der Ernährung als essenziellen Beitrag zum Klimaschutz aufzuzeigen. Jede und jeder kann das Klima schützen – allein durch so eine alltägliche Entscheidung wie die Wahl der Mahlzeit“, erzählt sie mir. Etwa 360 Tübinger:innen haben bei der Kampagne mitgemacht, 20 davon auch am veganen Kochkurs. Die Aktion sei besser angekommen als erwartet. „Vor allem die super Resonanz auf die angebotenen Vorträge und den Kochkurs hat uns gefreut“, sagt Karolina, die selbst überzeugte Veganerin ist. „Da wir oft gar nicht genug Plätze hatten, werden wir das sicher wiederholen.“

Karolina kennt unzählige Rezepte und freut sich über veganes Essen!

Wie gesund leben Veganer:innen?

Klingt alles gut, … doch fehlen dem Körper ohne tierische Produkte nicht wichtige Nährstoffe? Das ist wohl der bekannteste Kritikpunkt am veganen Lebensstil. Nach meiner Recherche habe ich nun meine Ergebnisse für Euch zusammengefasst – Achtung es wird wissenschaftlich! 😉

Was bei Veganerinnen und Veganern häufig beobachtet wird, ist ein Mangel an Vitamin B12. Unser Körper kann das Vitamin nicht selbst bilden, sondern nimmt es ausschließlich über die Nahrung auf – und zwar: durch tierische Produkte. Lässt man die weg, kann es zu einem Mangel kommen, der zu Blutarmut und Taubheitsgefühlen sowie Symptomen wie Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit oder Depressionen führen kann. Dagegen helfen Nahrungsergänzungsmittel.

Allgemein assoziieren wir Fleisch und Fisch ja zuerst mit etwas anderem: Proteinen. Und da das Calcium aus Milchprodukten fehlt, kann vegane Ernährung dazu führen, dass Knochen brüchiger werden und weniger gut heilen. Doch: Es lässt sich beides prima ersetzen durch Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkorn, Speisepilze, Ölsamen und viel proteinhaltiges Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl oder Spargel. Die enthalten auch weitere ‚Mangel-Nährstoffe‘ wie langkettige n-3-Fettsäuren, Vitamin D, Eisen, Jod, Zink, Selen und Riboflavin. Man sollte sich also als Veganer:in gut auskennen, um dem Körper alle wichtigen Nährstoffe geben zu können.

!Achtung – Abgeraten von veganer Ernährung wird Schwangeren, Stillenden, Säuglingen und Kindern, um Unterversorgung zu vermeiden.

Wenn man aber wie meine Freundinnen auf eine gesunde Vielfalt achtet, dann wirkt sich eine vegane Ernährung positiv auf den Körper aus: Cholesterinspiegel, Blutdruck, das Risiko für Typ 2 Diabetes und Herzkrankheiten sinken. Die meisten Veganer:innen haben sogar einen niedrigeren BMI als „der durchschnittliche Fleischesser“. Dafür sorgen das Plus an Ballaststoffen, Magnesium, Vitamin C und Folat sowie Carotinoiden (fettlösliche Pigmente, die die Zellwände schützen) und vor allem die geringere Aufnahme gesättigter Fette – der größte Feind der schlanken Linie. Und als Special Feature: vermindertes Krebsrisiko.

Das Fazit: Vegane Ernährung ist durchaus gesund. Vorausgesetzt natürlich, man ernährt sich vielseitig und nährstoffreich: Denn schließlich sind ja auch Pommes und Chips vegan 😉.

Was ist mit den Ersatzprodukten? Wie gesund sind die? Und was ist nun besser fürs Klima?

Bei einer veganen Ernährung kommt man um sie nicht herum: Ersatzprodukte. Die Regale in den Supermärkten werden immer voller damit, und ich habe das Gefühl, als würden sie Tierisches langsam verdrängen. Ich bin jedes Mal aufs Neue überrascht, wie meine Freundinnen es immer wieder schaffen, sich jedes Produkt in vegan zu besorgen … Sogar vegane Marshmallows gibt es, die ich tatsächlich besser als die Originale finde. Auch ich greife immer wieder gerne zu veganen Varianten. Hauptsächlich, weil ich weiß, dass ihre Ökobilanz einfach besser ausfällt.

Um ein Kilogramm Rindfleisch zu produzieren werden 14 Kilogramm CO2 ausgestoßen. Ein Kilo Fleischersatz auf Sojabasis verursacht nur 2,8 Kilogramm CO2, ein Kilogramm Obst weniger als ein halbes Kilo, bei Gemüse sind es lediglich 150 Gramm CO2. Bei der Verbraucherzentrale erfahre ich, dass durchschnittlich sieben Kalorien in Form pflanzlicher Futtermittel nötig sind, um eine Kalorie tierisches Lebensmittel zu erzeugen – 7:1. Was für ein Aufwand an Energie! Sie rät daher: „Lieber guten Gewissens den Sonntagsbraten genießen“ (am besten bio und aus zertifizierter Haltung), dafür dann an anderen Tagen „aus der Vielfalt des Gemüsegartens schöpfen“.

Zahlen: Verbraucherzentrale

Nun zurück zu den Ersatzprodukten, die ich so gerne esse: Die sind im Gegensatz zum einfachen Gemüse industriell hergestellt und enthalten wie alle verarbeiteten Nahrungsmittel so einige Stoffe, die nicht unbedingt natürlich sind. Bei meiner Recherche bin auf eine Studie von Öko-Test gestoßen, die 19 vegane Wurst-Aufschnitte verglichen hat. Die Testergebnisse: alles andere als begeisternd. Verunreinigung durch Mineralölbestandteile (die zu Ablagerungen im Körperfett des Menschen führen können), haufenweise Aromazusätze und auch häufig das Verdickungsmittel Carrageen, das laut Öko-Test im Verdacht steht, Entzündungen im Darm auszulösen. Aber: Solche Bestandteile und schlimmere sind auch ein Problem bei industriell verarbeitetem Fleisch. Tönnies-Wurst lässt grüßen! 😉

Das wichtigste Argument für vegane Ersatzprodukte: Sie sind eine 1a Alternative, wenn es um fettarme, proteinreiche Lebensmittel geht, für die kein Tier leiden oder sterben musste. Obwohl auch ihre Herstellung eine Menge Energie verschlingt, hat eine Studie gezeigt, dass der CO2-Fußabdruck, den diese Ernährungsweise verursacht, bei vegan lebenden Menschen um 73 Prozent geringer ist als bei Normalos. Aber aufpassen: Faktoren wie lange Transportwege bei international importierten Waren wie etwa Avocados lassen den CO2-Fußabdruck auch von Veganer:innen wieder hochschnellen. Wenn ihr die Wahl habt: lieber regional! Leinsamen statt Chia-Samen! 😊

Übrigens: Wie es sich mit dem allgegenwärtigen Soja verhält, erfahrt ihr in meinem nächsten Beitrag.

Ihr seht: Die Vorteile überwiegen. Aber geht auch weniger radikal?

Simply yes! Ich selbst bin wohl das beste Beispiel. 2018 war ich mit meiner Freundin Marie (die Vegetarierin ist) länger auf Reisen. Dadurch habe auch ich automatisch sehr viel weniger Fleisch gegessen. Ich habe abgenommen, mich viel fitter und gesünder gefühlt. Nach ein paar Wochen hatte ich auch nur noch selten Lust auf Fleischprodukte. Gemüse war mein neues Highlight. Und mal ganz ehrlich … wie lecker kann Ofengemüse mit Quarkdip sein? Daheim habe ich dann einfach so weitergemacht.

Beim swt-Mittagessen

Aber eine vegane Ernährung ist für mich nichts: Ich liebe Käse und Honig und auch die traditionellen Maultaschen. Fleisch steht selten auf meinem Speiseplan und ich fühl mich wohl als „Flexitarierin“. 😉. Für mich gilt: Balance is the key! Wichtig ist mir, alle lebenswichtigen Nährstoffe aufzunehmen – und zwar ohne Nahrungsergänzungsmittel. Indem ich wenig Fleisch konsumiere, will ich meinen Teil für die Umwelt beitragen.

Meine Blog-Kollegin Birgit findet: „Je stärker verarbeitet Lebensmittel sind, desto schlechter. Lieber Rohmilch als Kunst-Käse, lieber Nüsschen als Chips. Linsen-Bolognese ist fein, aber vegane Fischstäbchen sind irgendwie absurd.“ Eine andere Kollegin an unserem Abteilungstisch lebt vegan, eine laktosefrei, einer ist Allergiker – die ganze Bandbreite an einem Tisch. Meine Meinung ist: Mach es, wie Du möchtest und so, dass Du dich gesund fühlst! Und wenn Du – wie ich – beim Grillen im Sommer nicht auf das marinierte Kräuter-Steak verzichten möchtest, kannst Du trotzdem für Gesundheit, Klima und Tierwohl eine Menge tun, ohne gleich vegan zu leben:

Gesund ist schon eine abwechslungsreiche, fleischarme Ernährung. Fürs Klima ist regional, bio und wenig Tierisches gut. Zum Tierwohl trägt veganes Essen bei, aber auch das Achten auf die Herkunft des Fleisches und auf Tierwohl-Labels! Und wer sich das teure Bio-Fleisch nur selten leisten will, kann auf viel Gemüse, Quark und Hülsenfrüchte umsteigen. 😊 Und: Auch früh eingeübte Gewohnheiten lassen sich ändern! Allen swt-Mitarbeitenden kann ich deshalb nur empfehlen, mit den leckeren vegetarischen Kreationen von Küchenchef Christof Preisser anzufangen.

Wie sieht’s mit Dir aus? Bist Du eher Team Christof, Team Karolina oder Team Linda?

Challenge für Euch: Probiert’s einfach mal aus: Wer schafft’s, sich eine Woche vegan zu ernähren? 😉 Schreibt mir gerne einen Kommentar!

Eure Linda

Na? Interessiert an weiteren Beiträgen zum Thema Ernährung? Das nächste Mal beschäftige ich mich mit dem Thema Sojaanbau. Schaut doch mal auf utopia.de vorbei: Die Plattform bietet tolle Beiträge rund um nachhaltiges Leben und Ernährungsfragen.

Mehr aus Lindas Welt erfahrt ihr hier!

12 Gedanken zu „Lindas Welt: Wie gut ist vegan?“

  1. Hallo Linda,
    Vielen Dank für dieses Thema in deinem Blog.
    Anmerken würde ich gerne dass bei der Gegenüberstellung der veganen/vegetarischen zu tierischen Produkten auch der Wasserverbrauch veranschaulicht werden sollte. Diese Ressource ist zu sensibel um nicht erwähnt zu werden. Ich ernähre mich schon sehr lange vegetarisch (ausschlaggebend war die katastrophale Massentierhaltung), temporär auch vegan was aber nicht immer, oder besser gesagt nicht lange gelingt. Besonders bei den Milchprodukten wie Joghurt oder Käse habe ich noch keine dauerhafte Alternative gefunden. Diese ganzen Sojaghurt sind auf Dauer einfach „anstrengend“. Bestätigen kann ich ein gesundes und fitteres Gefühl, besonders beim Radsport, den ich immer noch als Leistungssport betreibe. Interessant wäre noch das Thema Vitamin B12. Momentan nehme ich ergänzend einen Vitamin B Komplex; eine andere Alternative gibt es wohl nicht?!
    Aber echt super dass sich die swt mit dir diesem Thema annehmen!!!
    Vielen Dank dafür!!!

    1. Hallo Bernd,
      vielen Dank für deine Anmerkung! Der Wasserverbrauch darf natürlich nicht unbeachtet gelassen werden. Meine Kollegin Kathi hat hierzu auch einen Blog-Beitrag verfasst: Unsichtbares Wasser sichtbar gemacht . Ich persönlich bin auch kein Fan von Sojaghurts… Die haben schon einen sehr eigenen Geschmack.
      Mir ist auch leider kein anderes Nahrungsergänzungsmittel bekannt, aber ein Vitamin B Komplex scheint mir doch eine ganz gute Alternative. 🙂 Viele Grüße, Linda

  2. Tatsächlich kommt ein B12 Mangel genauso auch bei Omnivoren vor. Und B12 ist in Fleisch auch nur enthalten, weil den Tieren im Futter B12 zugesetzt wird, weil die Tiere eben nicht mehr auf der Weide stehen und so auf natürliche Art und Weise b12 zu sich nehmen können. Also kann man es auch gleich substituieren, wie über den Umweg Fleisch. Ich übrigens seit 11 Jahren vegan und habe keinen B12 Mangel, weil ich darauf achte. Viele meiner omnivoren Bekannte hingegen hatten teilweise schon so einen massiven B12 Mangel, dass er deutlich spürbar und damit gesundheitsgefährdend war.

    1. Hallo Alexandra,
      vielen Dank für deinen Hinweis. 🙂 Genau, generell sollte man auch einfach auf die Aufnahme aller wichtigen Nährstoffe achten. Egal, ob Omnivor:in, Vegetarier:in oder Veganer:in. Wenn das dir als Veganerin also schon gelingt, ists ja perfekt! 🙂 Viele Grüße, Linda

  3. Hallo Linda,
    Im ersten Moment habe ich mich darüber gefreut das das Thema Veganer Ernährung hier Aufmerksamkeit bekommt. Doch inhaltlich Leider kein guter Text mit dem gleichen Katastrophen wording wie bei vielen anderen.

    1. die Gegenüberstellung von „Normal“ und Fleisch/Tierfreier Ernährung, was unterschwellig diese als negativ wirken lässt da sie ja anscheinend nicht normal und damit schlechter ist.
    2. im Bezug auf die Nachfrage in der Kantine heißt es: „Veganes wird wenig nachgefragt“ und weiter „viele […] essen was halt gut schmeckt. Dies impliziert direkt das veganes essen nicht oder zumindest nicht so gut schmecken kann als wenn tierische Erzeugnisse im Gericht sind was definitiv nicht dazu anregt dies auszuprobieren.
    3. Gesundheit: wie schon in einem anderen Kommentar kritisiert ist ein B12 Mangel nicht ausschließlich bei Veganer sonder in der gesamten Gesellschaft anzufinden. Und auch hier bei der Aussage vegane Ernährung könne gesund sein wenn sie vielseitig und nährstoffreich sei frage ich mich warum dies so extra betont wird. Man muss eine gewisse Menge an gewissen Nährstoffen durch seine Nahrung aufnehmen ob dies durch vegane oder omnivore Ernährung gescheit spielt keine Rolle. Jede Ernährungsform muss vielseitig sein um gesund zu sein.
    4. Das wording der radikalen Ernährung welches erneut ein schlechtes Bild des veganismus zeichnet. Wer möchte schon freiwillig radikal sein. Doch wenn man schon solch ein Word verwendet sollte man wenigstens erklären was genau daran radikal ist. Eine vegane Ernährung ist eine ethische Entscheidung. Die Entscheidung einer (radikalen) gewaltfreiheit. Da ich nicht denke das sie gewaltfreiheit als etwas schlechtes ansehen denke ich sollten sie dafür auch keine Begriffe benutzen bei denen negative Assoziationen vorprogrammiert sind.

    1. Hallo Marian,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich wollte keineswegs vermitteln, dass vegane Gerichte nicht so gut schmecken. Wie auch bei vegetarischen oder fleischhaltigen Varianten, kommt es einfach auf den persönlichen Geschmack der Zutaten und deren Kombination/ Zubereitung an.
      Auch ist das Wort ‚radikal‘ in dieser Hinsicht nicht mit einer negativen Konnotation meinerseits versehen. Es meint lediglich den extremsten Verzicht der drei Varianten, die hier verglichen werden.

      Viele Grüße
      Linda

  4. Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Ich bin zeitweise Veganer und denke, dass Veganer die besseren Menschen sind, wenigstens wenn es um die Tiere geht. Es ist für mich keine schöne Vorstellung, eine Tier oder dessen Teile zu essen. Erst recht nicht, wenn ich an Massentierhaltung denke. Da verzichte generell drauf. Das sollte sich wirklich jeder überlegen, ob er das unterstützen möchte. Leider ist es wohl für die meisten recht schwierig, liebgewonnene Gewohnheiten zu ändern. Erst recht, wenn sie bereits lange bestehen.
    Man schwimmt sozusagen gegen den Strom wenn man 100 Prozentiger Veganer ist. Es fängt schon damit an, wenn es um einen Restaurantbesuch mit Freunden geht. Was esse ich da? Nicht alle Restaurants bieten vegane Gerichte an. Oft beschränken sich Veganer dann auf einen Salat oder Ähnliches.
    Fast alle essen Fleisch und tierische Produkte. Das kann doch dann nicht so falsch sein, oder? In vielen Fällen ist es das aber, wenn man an die gequälten Puten denke, die vor sich hintaumeln, an kleine Küken, die zerhäckselt werden. Ich denke, als Tierfreund kann man wirklich Bedenken haben gegen den Genuss von Fleisch.
    Veganer essen ja nicht nur Fleisch. Sie nehmen keinerlei tierische Produkte wie Milch, Butter, Käse oder Eier zu sich. Manche trinken nicht mal Wein, weil dieser durch Gelatine oder Fischbestandteile geklärt worden sein kann.
    Mir fällt es allerdings schwer, mich zu 100 Prozent für diese Ernährungsform zu entscheiden, obwohl es viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Es ist leider auch etwas teurer, nur Biogemüse und Bioobst zu kaufen. Aber diese Lebensmittel müssen teurer sein.
    Zeitweise bin ich vegan. Das erfordert jedesmal, dass sich umdenke. Ich muss dabei meine Gewohnheiten umstellen. Dadurch bleibe ich flexibel. Es gibt viele leckere vegane Rezepte, die ich gern noch ausprobieren möchte.

    1. Hallo Tobias,
      danke für deinen interessanten Beitrag. Du hast schon Recht, dass es oft schwierig ist, sich vegan zu ernähren – gerade in Restaurants. Deshalb finde ich es total toll, dass Tübingen ganz vorne mit dabei ist, wenn es um vegane Essensangebote geht. Ob das wiederum Bio ist, ist die nächste Frage. Viele können sich eine vegane und biologische Ernährung dann tatsächlich auch gar nicht leisten. Da ist so eine zeitweise und flexible Ernährung (wie du sie machst) durchaus eine Möglichkeit. 🙂

      Viele Grüße
      Linda

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