Tübingen heizt. Unterwegs zum Fernwärme-Ausbau

Wie werden wir in Zukunft heizen? Ein großes Thema! Seit dem letzten Winter wird überall viel übers Heizen gesprochen. Wie der nächste Winter wird, werden wir sehen. Auch politisch tut sich beim Thema Wärme und Heizen gerade einiges. Inzwischen ist klar: Fernwärme soll stark ausgebaut werden. Das ist für uns in Tübingen erst mal eine gute Nachricht: Denn genau das wollen wir auch. Allerdings braucht man für Fernwärme Geduld: Es dauert einfach, bis man ein Netz dafür auf- und ausgebaut hat. Wir haben uns mal angeschaut, wie es in Tübingen aktuell damit aussieht.

Wärme? Schwierig. Derzeit geht mehr Energie in Gebäude als beispielsweise in den Verkehr oder die Industrie – das ist viel zu viel. Aber es ist auch schwierig zu ändern. Schließlich geht es da um unzählige Bestands-Gebäude in Deutschland. Klar ist: Wir brauchen trotzdem sehr schnell sehr viel Veränderung. Denn der Klimawandel schreitet stärker und schneller voran, als in den meisten Prognosen vermutet wurde. Umso schlimmer, dass wir als Gesellschaft im Bereich Wärme noch so schlecht dastehen. Die Wärmewende muss her!

Das Land Baden-Württemberg wollte das beschleunigen. Deswegen sind wir das erste Bundesland, in dem alle Stadtkreise und Kreisstädte per Gesetz dazu verpflichtet wurden, eine Wärmeplanung zu machen. Genauer gesagt: eine kommunale Wärmeplanung (KWP, der Einfachheit halber). Die KWP ist erst mal ein ziemlich theoretisches Ding. Sie sammelt vorhandene Daten und bereitet sie auf. Im Herbst soll KWP bundesweit zur Pflicht werden.

Ein Plan für den strategischen Ausbau

Das erklärte Ziel der KWP ist eine möglichst klimaneutrale Wärmeversorgung. Genutzt werden soll die KWP als ein strategisches Instrument: So will man all jene Daten auf den Tisch bekommen, die man als Grundlage für politische und wirtschaftliche Entscheidungen rund um Wärme braucht. Also eine Basis, mit der möglichst fundiert und strategisch klug entschieden werden kann, wo, wie, wann und womit man im jeweiligen Ort die Wärmewende voranbringen kann. Eine praktische Entscheidungshilfe für Kommunen und Energieversorger – und auch für alle Hausbesitzer, die klären wollen, welche Heizungslösung möglich und für ihre Immobilie ganz konkret die beste ist.

Das ist jetzt einer jener Momente, wo man ein bisschen stolz sein könnte, nur weil man in Tübingen lebt: Anderswo kommt die KWP erst nach und nach in die Gänge. Hier in Tübingen liegt bereits seit Mai 2023 ein kommunaler Wärmeplan fertig auf dem Tisch. Ein Mammutwerk mit 120 Seiten und vielen Anhängen. Es ist jetzt schon fertig, weil man in Tübingen damit angefangen hat, bevor die KWP zur Landes-Vorschrift wurde.

Bernd Schott

Erarbeitet hat ihn ein Team um Bernd Schott, den Leiter der städtischen Stabsstelle Umwelt- und Klimaschutz. Wir kennen einander gut, weil er seit Jahren in der Jury für unseren Umweltpreis sitzt und wir beispielsweise auch gemeinsam am Tübinger Klimaschutzprogramm gearbeitet haben. Am KWP waren auch externe Experten eines Tübinger Ingenieurbüros und von den Stadtwerken Tübingen beteiligt, außerdem große Immobilienbesitzer wie das Land Baden-Württemberg sowie das Baugewerbe. Mehr als zwei Jahre wurde daran gearbeitet.

Viele interessieren sich für Fernwärme

Seitdem man die Tübinger KWP im Internet abrufen kann, klingelt bei uns deutlich öfter das Telefon. Das liegt vor allem an einem Thema: Fernwärme. Wir sind in Tübingen aktuell der einzige offene Fernwärme-Anbieter, das ist in den meisten Städten so. Also erkundigen sich die Menschen bei uns, ihrem örtlichen Stadtwerk, ob sie ihre neue Heizung mit Fernwärme planen können. Neben den Wärmenetzen der Stadtwerke gibt es in Tübingen unter anderem noch ein sehr großes Netz des Landes auf der Morgenstelle und ein kleines Netz des Landkreises in Derendingen, welches später in das Fernwärmenetz der Stadtwerke integriert werden soll. Diese beiden Netze werden überwiegend mit Biomasse betrieben.

Gute Idee: Fernwärme gilt als klimafreundlich, sofern sie – zu immer größeren Anteilen – aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Oder wenn sie Abwärme nutzt, wie es in Tübingen zum Beispiel beim Textilhersteller Rösch schon gemacht wird. Auch in Tübingen haben wir hier noch einiges zu tun. Aktuell stammt der allergrößte Teil aus sehr effizienten, aber noch mit fossilen Energieträgern betriebenen Anlagen. Rund drei Prozent sind heute erneuerbar, stammen zum Beispiel aus einem Blockheizkraftwerk im Klärwerk, das Klärgas nutzt. Diesen Anteil wollen wir erhöhen, so schnell wir können.

Hinzu kommt noch eine andere Herausforderung: Wärme lässt sich deutlich schlechter transportieren als Strom. Wärme über große Distanzen zu befördern, wäre zu aufwändig und teuer.

Bald ist Baubeginn der Solarthermie-Freiflächenanlage in der Au an der Reutlinger Straße.

Bis zu 30 Prozent der Wohnungen

Trotzdem ist Fernwärme derzeit sozusagen hip. Vielleicht, weil nun auch in der Bundespolitik immer mehr über Fernwärme gesprochen wird: Berlin will, dass die Fernwärme zur Wärmewende möglichst viel beiträgt. Man geht davon aus, dass bundesweit etwa 14 Prozent der Gebäude angeschlossen werden könnten, vor allem größere Gebäude, und damit fast 30 Prozent aller Wohnungen in Deutschland. Immerhin! Aktuell ist der Bestand nur etwa halb so hoch. Also sollen die Fernwärmenetze nun zügig ausgebaut werden.

So zügig das halt geht. Denn Wärmenetze sind aufwendig zu bauen, das dauert. Vor allem im Bestand. In älteren Stadtvierteln und Quartieren liegen bereits viele Leitungen in den Straßen. Außerdem ist es dort meist kompliziert zu bauen – weil ja die komplette Infrastruktur während der Bauphase weiter funktionieren muss, also die Müllabfuhr oder auch Zufahrten für Feuerwehr oder Krankenwagen. In Neubau-Gebieten tut man sich leichter.

Den unaufgeregten, dafür aber konsequenten Auf- und Ausbau von Wärmenetzen hat Deutschland in den vergangenen Jahren ziemlich verschlafen. In Dänemark beispielsweise treibt man das Thema seit Jahrzehnten voran. Dort sind aktuell über 90 Prozent der Wohnungen an eine kommunale Wärmeversorgung angeschlossen.

Tübingen baut schon länger aus

Nochmal ein Punkt für Tübingen: Hier haben wir den Berliner Weckruf für die Fernwärme nicht gebraucht. Während Wärmenetze vielerorts seit den 1980ern kaum noch erweitert wurden, haben wir mehrfach gezielt ausgebaut. Von 1981 stammt eine Tübinger Planung, die auf den Ausbau von damals fortschrittlichen und hoch effizienten Blockheizkraftwerken in Kombination mit Fernwärme setzte. Schon damals hatten wir als Stadt also eine Art nachhaltiges Energiekonzept. Und in den vergangenen Jahren haben wir, als wir neue Wohngebiete erschlossen haben, dort ganz gezielt Fernwärme realisiert: beispielsweise im Französischen Viertel, in der Alten Weberei und am Güterbahnhof. So wurde allein in den letzten zehn Jahren das Tübinger Leitungsnetz um 32 Prozent ausgebaut, aktuell sind es etwa 65 Kilometer Leitungen. Im selben Zeitraum wuchs die Anzahl der Hausanschlüsse: um 62 Prozent auf 1.691 Anschlüsse.

Jetzt, mit dem neuen politischen Rückenwind, wollen wir unseren Wärmenetz-Ausbau noch intensiver vorantreiben. Ausbauen wollen wir in zweierlei Hinsicht: einerseits, um weitere Verbraucher anzuschließen. Andererseits, um zusätzliche (und zukünftig bei immer mehr Anschlüssen auch benötigte) Wärmemengen erzeugen und ins Netz einspeisen zu können.

Das ist ein ganz spannender Punkt: Für die KWP hat man über neue Wärmequellen nachgedacht. Wo könnte Wärme regenerativ erzeugt oder gewonnen und eingespeist werden? Welche Netz-Kapazitäten braucht es dafür?

Neue Energiequellen mit einbinden

In Tübingen hat man für die KWP einige neue Quellen angesprochen: Erdsonden für Geothermie wären vielleicht in den Höhenlagen der Stadt möglich, diesen Überlegungen liegen Daten vom Landesamt für Geologie zugrunde. Drunten im Tal wäre Grundwasserwärme vielleicht ein Thema. Auch für Solarthermie wären noch Freiflächen nutzbar – im Idealfall sollten die Flächen ähnlich groß sein wie der bereits geplante Solarthermiepark Au. Die Wärme des Abwassers im Lustnauer Klärwerk haben wir eh schon im Auge. Der Technologiepark Obere Viehweide könnte Abwärme aus Stromnutzung und aus der Kühlung bieten. Und auch Biomasse-Heizwerke werden zum Einsatz kommen.

Die Zukunft liegt in einer Wärmeversorgung, die weitgehend ohne fossile Brennstoffe auskommt. 100 Millionen Euro investieren die swt bis 2030 in umweltfreundliche Wärmeerzeugung und ins Netz.

Die erste Sichtung hat eines ganz deutlich gemacht: „Tübingen wird sich nicht autark versorgen können – also nicht alleine über erneuerbare Wärmequellen, die direkt auf dem Gebiet der Stadt liegen“, sagt Bernd Schott. „Unser Wärmebedarf wird immer höher sein als das, was unsere eigenen Quellen liefern können.“ Aber das ist natürlich kein Grund, diese lokalen Quellen nicht zu nutzen. „Wir wollen für die Wärmenetze auf einen Mix aus vielen Quellen setzen: Solarthermie, Biomasse, Großwärmepumpen, Abwärme – und wir werden auch große Pufferspeicher brauchen.“ Für ein Biomasse-Heizwerk wird ein Standort gesucht, ebenso auch Flächen, die sich für große Solarthermie-Anlagen eignen.

Der Netzausbau – und was ihn bremst

Auch was die Seite der Abnehmer angeht, wird derzeit das Stadtgebiet intensiv durchleuchtet. Wohin könnte man die bestehenden Netze weiterbauen? Wohin sind die Wege kurz? Wo stößt man bei einem Leitungsbau nicht auf Hindernisse wie Bahnlinien, Gewässer, geschützte Baumbestände, unterirdische Barrieren oder große Höhenunterschiede?

Damit die Rösch-Industrieabwärme ins Südstadt-Netz gelangen kann, musste die Leitung mittels aufwändiger Durchpressung unter den Bahngleise verlegt werden.

Wer im Internet auf den Seiten der Tübinger Stadtverwaltung die Dokumente der KWP studiert, findet dort noch etwas Spannendes: so genannte Eignungsgebiete für Fernwärme. Sie sind in einem der KWP-Anhänge schön auf einem Stadtplan grün markiert. Diese Gebiete sind theoretisch für ein Wärmenetz geeignet, weil sie eine hohe Wärmedichte aufweisen. 

Wer in so einem Gebiet wohnt, freut sich jetzt vielleicht. Erst recht, wenn drunten im Keller eine schon betagte Heizungs-Anlage mit fossilen Brennstoffen wie Heizöl ihren Dienst tut, die eher früher als später ausgetauscht werden soll. Da wäre Fernwärme doch ein guter Ersatz, denken manche, und melden sich bei uns.

Das freut uns erst mal, und es ist auch gut so: Je mehr konkrete Interessenten sich bei uns melden, desto eher können wir abschätzen, wie viele zukünftige Nutzer es im jeweiligen Eignungsgebiet eines Tages geben könnte – dann, wenn dort der Ausbau angekommen ist.

Geplante neue Erzeugungsanlagen und Entwicklungsachsen des Südstadt-Wärmenetzes

Nicht jedes Eignungsgebiet wird angeschlossen

Nur leider: Wir wissen Stand heute noch nicht, welche der Eignungsgebiete am Ende überhaupt zu Ausbaugebieten werden. Also wohin wir am Ende Fernwärmeleitungen legen werden – und wohin nicht. Denn wir werden sicher nicht in allen ausgewiesenen Eignungsgebieten in absehbarer Zeit bauen. Da hat ein KWP seine Grenzen, das sagt auch Bernd Schott ganz deutlich: „Der Wärmeplan hat eine große Flughöhe, denn das ist nur eine Datenanalyse. Wir haben beispielsweise keine Straßen aufgebohrt, um herauszufinden, welche Leitungen da wie drinliegen und ob eine Fernwärmeleitung technisch möglich wäre.“ Die Infos aus der KWP „sagen nicht, was genau jemand in der Musterstraße 111 machen soll – eine Wärmepumpe kaufen oder auf die Fernwärme warten“.

Warten, ein gutes Stichwort: Unklar ist derzeit ja außerdem, wann die Fernwärme bei den Verbrauchern ankommen wird. Denn auch für solche konkreten Planungen und Vorhersagen braucht es erst noch deutlich mehr Daten und mehr Untersuchungen. Wir müssen das jetzt erst nach und nach klären – „strategische Fernwärme-Ausbauplanung“ nennen wir das. Und auch wenn wir in einigen Monaten hoffentlich mehr wissen, wird man nochmal warten müssen: Von der Planung bis zum funktionierenden Anschluss können Jahre vergehen. Jahre, die für manche alte Heizung vielleicht auch zu lang sind.

All jene, die jetzt gerade bei uns anrufen, müssen wir also vertrösten. Noch mindestens bis Ende 2023 wird es dauern, bevor wir neue Infos weitergeben können. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, versprochen. Es geht uns ja selbst so, dass wir den Anrufern und Interessenten gerne mehr sagen oder konkretere Ausblicke geben würden! Und wir verstehen auch, dass dieser Zwischenstand all denen nichts bringt, die jetzt konkret planen wollen. Oder auch müssen, weil beispielsweise ihre Heizung schon kaputt ist und sofort getauscht werden muss. Wir würden echt gern Lösungen anbieten können, Zusagen machen, aber das ist jetzt einfach noch zu früh.

Direkte Anlieger können schon planen

Wobei unsere Antwort immer davon abhängt, wer wo wohnt. Denn es gibt durchaus auch einige Anrufer, denen wir tatsächlich schon jetzt klarere Auskünfte geben können. Das gilt beispielsweise für all diejenigen, die dort wohnen, wo in der KWP gar keine Eignungsgebiete ausgewiesen waren. Ihnen müssen wir sagen: Bei Ihnen wird es leider grundsätzlich keine Fernwärme geben. Das verhindern beispielsweise unüberwindbare bauliche, technische oder wirtschaftliche Hindernisse.

Und dann gibt es noch einige wenige Menschen, denen wir schon jetzt quasi zusagen können. Das betrifft alle Gebäude, die ganz direkte Anlieger der sogenannten Hauptentwicklungsachsen unseres Fernwärmenetzes sind. Denn die bauen wir in den nächsten fünf Jahren als erstes – quasi als Grundgerüst des neuen Fernwärmenetzes. Die direkten Anlieger an diesen Achsen werden am schnellsten Fernwärme bekommen können. Dort sind Fernwärme-Anschlüsse vermutlich schon innerhalb der kommenden fünf Jahren möglich. Auch wer direkt an den Leitungen des bestehenden Fernwärmenetzes liegt, kann sich anschließen lassen. Überall anders wird es länger dauern.

Das ist also der Punkt, an dem wir jetzt, im Spätsommer 2023, gerade sind. Wir wissen noch nicht genug. Wir müssen planen, sehr schnell. Wir bauen tatsächlich auch schon – überall da, wo wir schon wissen, dass was getan werden muss. Das sieht man an einigen Stellen beispielsweise in der Südstadt und der Altstadt. Dort wollen wir die bestehenden Netze verbessern und besser verbinden, bevor der eigentliche Ausbau beginnt.

Das Netz entsteht Schritt für Schritt

Und wie baut man ein Netz aus? So ein Netz könnte man mit Bäumen vergleichen, oder mit Straßen: Es gibt einen zentralen Baumstamm (oder eine Autobahn, das sind die Hauptentwicklungsachsen), von dem starke Äste abzweigen (die Bundesstraßen). Von dort aus werden die Äste immer kleiner (Kreisstraßen, Landstraßen, Wohngebiete). Wir sind aktuell mit unseren Überlegungen noch an den Autobahnen, an den Stämmen und dicksten Ästen. Nach und nach arbeiten wir die Feinheiten aus – ein sehr zeitaufwändiger Prozess, in dem auch immer wieder Anpassungen nötig sind.

Was wir schon auch merken: Wer früher dran ist, kann sich bei anderen nicht so viel abgucken. In Tübingen werden gerade viele Erfahrungen gesammelt, von denen andere wohl später mal profitieren werden.

Das hat auch Bernd Schott immer wieder erlebt, der städtische Umwelt- und Klima-Beauftragte, als er mit seinem Team die KWP vorbereitet hat. Schon in dieser Phase war es nicht leicht, an Daten und Informationen zu kommen und diese auch richtig zu interpretieren. Und je näher die großen Weichenstellungen rücken, desto komplizierter wird es in der Praxis. Schott erklärt es an einem Beispiel: Mit den Daten sieht man durchaus, wo es auffällige Energieverbraucher gibt. Also beispielsweise ein Gewerbe, das viel Erdgas bezogen hat. Aber wofür? Um das herauszufinden, müsste man klären, ob das Gas zum Heizen verwendet würde (dann wäre Fernwärme eine denkbare Alternative) oder aber als Prozess-Energie (dann wäre Fernwärme eher uninteressant). „Wenn die Wärmenetzplanung für ein Gebiet konkreter wird und es um die Rentabilität eines Netzausbaus geht, muss man das aber wissen“, sagt Schott. „Man muss im Zweifel wirklich jeden einzeln anrufen und hoffen, dass man dort die notwendigen Infos für die weitere Planungen erhält.“

Während wir emsig über den Plänen brüten und Infos zusammentragen, ist auch in der Politik einiges in Bewegung. Wir rechnen damit, dass die Gesetzgeber ihre Vorgaben und ihre Unterstützung noch konkreter machen. Das soll uns recht sein: Wir wollen Fernwärme ja schon immer voranbringen.

Für die Wärmewende haben die swt Personal aufgestockt und sind weiterhin auf der Suche. Unter anderem diese Kolleg:innen arbeiten an der Wärmeversorgung der Zukunft.

Alexander Ebinger
Bernd Blank
Katja Werz
Arthur Sauter
David Pätzold
Julia Meyle
Oliver Härle

INFO:
Sie wollen wissen, ob Sie bald mit Fernwärme heizen können? Und ob das in Ihrem Fall auch sinnvoll und rentabel ist? Das muss man individuell betrachten und berechnen. Für die Wirtschaftlichkeit beispielsweise muss man einen „Vollkostenvergleich“ durchführen. Weil es eben nicht nur um Betriebskosten geht, sondern auch um alle aktuellen und zukünftig notwendigen Investitionen. Dafür gibt es normierte Berechnungsverfahren. Weil all das eher kompliziert ist, werden die Berechnungen und Planungen von Experten angeboten, beispielsweise Energieberatern und Ingenieurbüros.
Optimale Voraussetzungen für Fernwärme sind gegeben, wenn Gebäude und Anschlussraum nah an der Straße liegen, so dass nur ein kurzer Hausanschluss nötig ist. Ist bereits eine Zentralheizung vorhanden, muss nur der Wärmeerzeuger durch eine Fernwärme-Übergabestation ersetzt werden, zur Verteilung dient die vorhandene Heizungsanlage.

Viele Fragen beantworten wir auch hier: https://www.swtue.de/energie/fernwaerme/haeufige-fragen.html

Und zum Schluss noch mal auf einen Blick die Vorteile der Fernwärme
•  Sie kommt fertig ins Haus.
•  Sie spart Platz, benötigt keinen Brennstoffvorrat, keinen Brenner, keinen Schornstein.
•  Sie funktioniert mit bestehenden Heizflächen und Heizkörpern.
•  Sie ist umweltfreundlich durch sehr effiziente Erzeugung in Großanlagen.
•  Verantwortlich für das Einhalten gesetzlicher Auflagen ist der Netzbetreiber.
•  Lange Vertragsbeziehung und transparente Preisentwicklung anhand öffentlicher Index-Werte.

Wie wir im Winter 2030 wohl heizen werden?
Bild: J. Lippert

Zur Autorin:
Veronika Renkenberger ist Journalistin in Tübingen. Seit über zehn Jahren unterstützt sie die Öffentlichkeitsarbeit der swt und lernt dabei immer neue Experten kennen, die zumeist unbemerkt fürs Funktionieren unserer Welt sorgen.

2 Gedanken zu „Tübingen heizt. Unterwegs zum Fernwärme-Ausbau“

  1. Super, daß die Stadtverwaltung Super, daß Tübingen in der Planung
    KwP vergleichsweise weit ist und mit den Stadtwerken seit vielen Jahren aktiven Klimaschutz betreibt, bei vielen Projekten ( z. B
    Baugemeinschaften usw.) bundesweit sogar eine Vorreiterrolle hat. Weiter so!!!!!!

    1. Liebe Lisbeth,

      vielen Dank für diesen wirklich ermutigenden Kommentar! Das Lob geben wir sehr gerne an die Kolleg:innen in der Wärmeversorgung und bei der Stadt Tübingen weiter!

      Schöne Grüße
      vom Blog-Team

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