Hey, ich bin’s wieder, Linda! Meine Zeit als Werkstudentin bei den Stadtwerken neigt sich langsam dem Ende zu, und es heißt, sich zu verabschieden. Ich möchte euch daher ein letztes Mal mitnehmen hinter die Kulissen der Stadtwerke und erzählen, was ich da so alles erlebt habe. Willkommen zur letzten Folge von „Lindas Welt“: Adieu, Stadtwerke Tübingen!

Als ich hier 2021 als Werkstudentin in der Abteilung Kommunikation und Marketing angefangen habe, war ich etwas skeptisch. Strom, Wasser und Gas sind halt einfach nicht meine Interessensgebiete. Die Stadtwerke hatten aber einen ziemlich guten Ruf – auch als Arbeitgeber – und sind sehr präsent in der Stadt durch all das Sponsoring und die Unterstützung, die sie für Tübingen leisten. Da dachte ich dann, ich lasse mich einfach drauf ein. Und siehe da: Es kamen rund vier Jahre, in denen ich sehr gerne zur Arbeit gegangen bin. Die Zeit war voller Erlebnisse. Einige davon möchte ich heute mit euch teilen.
Mein erster Arbeitstag
Alles begann mit einer Feuerwehrübung. An meinem ersten Tag bei den swt war ich natürlich aufgeregt und gerade dabei, meine ersten Aufgaben so sorgfältig wie möglich zu erledigen, als der Probealarm losging. Aber nichts da mit Feuertreppe benutzen und zum Sammelplatz laufen. Wir waren diejenigen, die von der Feuerwehr mit Drehleiter aus den Fenstern des zweiten Stocks gerettet werden sollten! Also hieß es, mit meinen Kolleg:innen zu warten, sich verletzt zu stellen und zu hoffen, dass die Feuerwehr uns aus dem Gebäude holt. Was dann aber nicht (!) für alle geschah, denn mitten in unserer Übung gab‘s plötzlich einen richtigen Alarm und, ja, schnell war die Feuerwehr auch schon wieder weg.
Das Team
Die Übung sorgte damals für viel Gesprächsstoff in meinem Team. Das bestand damals aus acht Personen, alle mit eigenem Fachgebiet: von Website über Sponsoring, Eventmanagement, Anzeigen und Busplakatierung bis hin zu Kundenmagazin, Social Media und Pressearbeit. Und ich nun mittendrin. Zwar wurde ich primär für Social Media und die Mitarbeit an unserem swt-Blog eingestellt, war letztendlich aber ein bisschen „Mädchen für alles“ in der Öffentlichkeitsarbeit. Ich half und unterstützte überall, wo ich konnte. Ich war:
- Glücksfee bei Preisausschreiben (hunderte Zuschriften zählen und Gewinner:innen ziehen)
- Werbegeschenke- und -banner-Verwalterin (Werbeartikel für Vereine und Events bereitstellen, Lagerbestand kontrollieren und den Überblick behalten) 😉
- Busplakat-Beauftragte (Zählen, Rollen, Einpacken aller Busplakate, die im TüBus rumfahren. Dazu gibt’s übrigens auch einen einen Blog-Beitrag von mir)
- Graffiti-Projektleiterin (Planung rund um unser Graffiti-Projekt „Wir machen Tübingen bunter“)
- Stand-Betreuerin bei unseren Events (Besucher:innen informieren, Kids bespaßen, Smoothies auf dem Fahrradmixer machen)
- Pressetermin-Assistenz (Infostand und Verpflegung organisieren, wenn die swt Journalist:innen zu Vor-Ort-Terminen wie der Windpark-Eröffnung einladen)
- Social-Media-Kreativ-Assistentin (Viele der Beiträge in den sozialen Medien, die ihr vielleicht gesehen habt, habe ich gestaltet!)
- Autorin für unseren Blog STADT WERK FLUSS mit eigener Rubrik „Lindas Welt“ 😉
- „das swt-Gesicht“ für unsere sozialen Kanäle.





Die ganze Stadtwerke-Welt
So kam ich dann auch in Kontakt mit sehr vielen Personen aus anderen Abteilungen, was mir die ganze Stadtwerke-Welt erschloss. Und die war doch viel größer als ich erwartet hatte. Wie die meisten von Euch habe auch ich hauptsächlich an TüBus, die Bäder, Stromversorgung, Trinkwasser oder Erneuerbare Energien gedacht. Aber die swt haben mehr zu bieten. Mit ihren inzwischen weit mehr als 600 Mitarbeitenden ist das Unternehmen ziemlich komplex und die Vielfalt der Leute enorm: Monteur:innen, Ingenieur:innen, Bäderfachangestellte, Jurist:innen, Lagerist:innen, Kundenbetreuer:innen, Betriebswirt:innen … Manche Kolleg:innen arbeiten hier rund um die Uhr, 24/7 in der Leitwarte – für eine funktionierende Stadt. Weit mehr als 100 warten die Versorgungsnetze und halten diese instand, und dann all die Aufgaben im wahnsinnig komplizierten Stromgeschäft …
Unsere Abteilung Kommunikation und Marketing ist davon nur ein kleiner Teil. Was ist unsere Aufgabe? Wir prägen durch Öffentlichkeitsarbeit das Image der Stadtwerke, klären auf über unsere Themen, gewinnen und halten Kund:innen durch Infos, vielfältige Aktionen und Events. Insbesondere durch die sozialen Medien wollen wir euch eben diese Vielfalt unserer Aufgabenbereiche zeigen.

In der swt-Kantine
Zu Beginn meiner swt-Zeit gab’s noch so strenge Corona-Regeln, dass wir zu geregelten Zeiten in die Kantine gehen mussten, um unser Essen zu holen und das dann allein am Büroplatz zu essen. Dass dort mal über 400 Leute täglich gegessen haben, war für mich unvorstellbar. Mit der Zeit wurden die Regelungen glücklicherweise entschärft, und plötzlich saß ich mit meinem ganzen Team gemeinsam am Mittagstisch.
Wir hatten die kuriosesten Themen. So schlug Kollege Björn eine Studie zum „Teller leer essen“ vor, wir überlegten, welche Gemüsesorten sich gut als Weihnachtsdeko machen würden, damit der Baum direkt auf dem Kompost landen könnte. Es wurde diskutiert, was in Tübingen brandaktuell passiert, Reisetipps ausgetauscht oder das große Bauprojekt von Kollegin Marina besprochen. Wie haben sehr viel gelacht und immer hatte jemand irgendeinen lustigen Spruch auf Lager. Hättet ihr gewusst, dass die swt eine eigene, richtig gute Kantine haben? Was die so alles kann, habe ich in meinem ersten Blog-Beitrag aus „Lindas Welt“ beschrieben.😉
Basteln, Schneiden und Kleben
Bei uns rauchen die kreativen Köpfe. Vor allem bei meiner Kollegin Kathi, mit der ich so viele amüsante Momente hatte, dass ich sie nicht mal mehr zählen kann. Sie ist unsere Event-Managerin und Allround-Kreativ-und-Gestaltungs-Talent, und findet für jedes Problem rund um Veranstaltungen eine kreative Lösung.
Lustig wurde es immer, wenn Kathis Ideen etwas extravagant ausfielen und die Probe schieflief. Beispielsweise sollten wir eine 1-Meter breite Schleife für die Einweihung unserer Tiefgarage am Hauptbahnhof basteln, und es hat einfach nicht funktioniert. Bis wir schließlich im Lager die Luftpolster von Verpackungen holten, um die Schlaufen damit zu füllen. Wie oft ich irgendwas gebastelt, ausgeschnitten, geklebt oder verpackt habe! Ich hab‘ mich nicht nur einmal gefragt, ob ich dafür jetzt gerade wirklich bezahlt werde.😄 Ich habe diese Zeit mit meinen Kolleg:innen sehr genossen, da ich weiß, dass so ein harmonisches Team nicht selbstverständlich ist. Deshalb möchte ich an dieser Stelle meinem Team mal ein riesiges Dankeschön sagen!

Meine Highlights
Neben dem Tagesgeschehen bieten die swt über das gesamte Jahr hinweg verschiedene Veranstaltungen an, von öffentlichen Führungen im Wasserbehälter oder Solarthermiepark bis hin zum Spendenlauf mit 1.000 Beteiligten jeden Juni. Die Events waren mir immer am liebsten und eine willkommene Abwechslung vom Ausliefern der Busplakate oder dem Gestalten lustiger swt-Insta-Posts.
Eine meiner Lieblingsveranstaltungen ist das swt-Spendenschwimmen. Das findet dieses Jahr übrigens am 14. September statt und wird mein letztes Event hier sein. Das Schöne ist für mich, dass so viele Menschen kommen, um für einen guten Zweck zu schwimmen. Am Ende spenden die Stadtwerke immer für die DLRG und einen anderen Verein. Ich bin von Anfang an mit dabei, helfe beim Aufbau und anschließend bei der Essensausgabe. Jeder hat gute Laune und Lust, die letzten Stunden im Freibad zu genießen. Mit einer leckeren Kürbissuppe nach einer anstrengenden Schwimmsession ist das dann der perfekte Saisonabschluss.


Unglaublich toll fand ich auch immer unseren Stand auf dem Weihnachtsmarkt mit Tombola und dem beliebten Glücksrad, wo wir dick eingepackt mit doppelter Hose, Handschuhen und viel zu viel Tee die unzähligen Leute willkommen hießen.

Matsch, Matsch und noch mehr Matsch
Unvergesslich war die Einweihung des Windparks „Junge Donau“, den die swt gemeinsam mit anderen Stadtwerken bei Tuttlingen gebaut haben. Das war eine Matsch-Party durch und durch. Ich hatte meine Gummistiefel vergessen und musste mir das zweite Paar Schuhe von Kathi ausleihen. Vor Ort haben wir sogar Regenrinnen buddeln müsssen, damit das Wasser vom Gelände abfließen konnte. Witzigerweise war das Event trotz Regen und Matsch sehr gut besucht.




Mein absolutes Top-Highlight bei den swt war allerdings der Tag der offenen Tür 2024. Hier wurde ich in die Vorbereitungen einbezogen, durfte eine Ausstellung über unser Graffiti-Projekt gestalten und am Tag selbst war ich zuständig für die Event-Dokumentation in den sozialen Medien. Gemeinsam mit meiner Freundin Caro, DHBW-Studentin in unserer Abteilung, hat das Videodrehen für Insta & Co. unglaublich Spaß gemacht. Die Arbeit mit ihr werde ich besonders vermissen.


Tatsächlich haben mir solche Videodrehs am meisten Freude bereitet. Da haben wir mal in der Altstadt mit Partnern unserer swt-Vorteilskarte gedreht, waren mit dem Segway unterwegs, haben Kollegen aus der Technik zu ihrer Arbeit interviewt oder lustige Memes mit Personen aus den verschiedensten Abteilungen umgesetzt. Und es kam auch schon mal vor, dass ich im Regen einen Ausflug zum Schloss Lichtenstein gemacht habe, um ein Video für unseren Sharing-Dienst COONO zu drehen. Es war immer schön, dabei andere Personen kennenzulernen und gemeinsam was herzustellen.


Meine Lowlights
Natürlich gab es als Werkstudentin auch schwierige Momente für mich… nicht im Team, aber mit dem Workload. Von Zeit zu Zeit, wenn die Uni mich stark herausforderte, konnte ich nicht so viel arbeiten, wie nötig gewesen wäre und kam mit meinen Aufgaben nicht mehr hinterher. In dieser Zeit habe ich meist auch nur 10-12 statt meiner ‚normalen‘ 16-18 Stunden (von maximal 20 Stunden) in der Woche gearbeitet. Das war unglaublich stressig. Nachdem ich das meinem Team aber mitgeteilt hatte, wurde ich entlastet. Schön, dass die swt hier wirklich die Devise leben, die sie für Werkstudis propagieren: Uni geht vor. Immer. Das habe ich die letzten Jahre sehr zu schätzen gelernt.
Ein absolutes Lowlight war für mich der Postversand des Kundenmagazins TüWelt: Schwere Kisten durchs Haus schleppen, hunderte Hefte eintüten – das zählte nun wirklich nicht zu meinen Lieblingsaufgaben (den Großteil der Hefte stellen Austräger übrigens direkt zu). Auch das alljährliche Putzen der Schilder zur Energie-Radtour an unseren Kraftwerken schob ich so lange vor mir her, wie es nur ging …😄 Da fällt mir ein: Das Bereitstellen von Bannern und Beachflags für Verein-Events habe ich auch nicht nur einmal verflucht, denn die waren einfach nur schwer! 😉 Okay, auch das Ausdrucken von Gutscheinen war nicht so cool … Nicht nur, weil der Drucker Probleme mit dickem Papier hatte (das kennen wir doch alle), ich musste für jeden Gutschein in den 2. Stock eines anderen Gebäudes laufen, weil die da eine bessere Schneidemaschine hatten. Auch das war „Lindas Welt“.


Besondere Momente
Ein besonderer Moment für mich war mein erster eigener Blog-Beitrag und alles, was sich daraus entwickelt hat – „Lindas Welt“ mit nun zehn Folgen, z. B über die Bedeutung von Nachhaltigkeit bei den swt oder Klimaschutz beim Essen, über die Offenheit für neue Arbeitsmethoden (New Work bei den swt) oder auch über andere Studierende im Unternehmen und ihre Erfahrungen. Zu meinem Blog-Beitrag mit dem Thema „Digital Energie sparen“ hatte ich übrigens auch mal eine eigene Doppelseite in der TüWelt, und dann fuhr ich auch noch als Motiv eines Busplakats ein paar Wochen durch Tübingen.

Viel Spaß haben mir auch die Graffiti-Touren für das Projekt „Zeitung in der Schule“ gemacht. Hier recherchieren und schreiben Kinder Artikel fürs Tagblatt, unter anderem über swt-Themen. Da das Graffiti-Projekt in meiner Verantwortung lag, zeigte ich den Kindern verschiedene mit Graffiti gestaltete Trafostationen und erklärte ihnen alles über das Projekt. Die Kinder waren immer total begeistert und einmal gab es sogar eine exklusive Autogrammstunde mit einem Künstler. Alles zu unserem Graffiti-Projekt könnt ihr übrigens hier nachlesen.

Wie geht’s für mich jetzt weiter?
Während ich an der Uni mit Bachelor und Master, mit Lernen, Texten und Medienproduktion beschäftigt war, habe ich auch in den vier Jahren bei den Stadtwerken einiges gelernt. Habe mich fachlich weiterentwickelt und so viele tolle Menschen kennengelernt, die ich ins Herz geschlossen habe. Der Abschied fällt mir vor allem ihretwegen sehr schwer. Besonderer Dank auch an die Damen und Herren vom Kundenservice, denen ich manchmal mehrmals am Tag einen Besuch abgestattet habe, weil sie am Empfang Gewinne und die ganzen Werbematerialien für unsere Sponsoring-Partner ausgeben.
So einen Werkstudi-Job kann ich übrigens allen wärmstens empfehlen. Was man hier lernt, ist eine super Ergänzung zum theorielastigen Studium. Man sammelt praktische Erfahrungen, lernt ein Unternehmen kennen und hat schnell (mehrere Jahre) Berufserfahrung vorzuweisen. Außerdem versteht man, wie betriebliche Prozesse ablaufen und kann sich fachlich weiterentwickeln. Vielleicht bietet das Unternehmen – wie die swt – auch Weiterbildungsmöglichkeiten an, zu denen man sonst keinen Zugang hätte, weil‘s schlichtweg unfassbar teuer ist.
Mein Masterabschluss ist jetzt geschafft, mein Job als Werkstudentin endet hier. Für mich geht es nun in eine „neue Welt“ und ich bin gespannt, was mich in meinem künftigen Job erwartet, welche Herausforderungen und neue Menschen mir dort begegnen werden. Vielleicht sehen wir uns ja mal in Tübingen… auf anderem Wege.
Ich sage nun Danke und Adieu – den swt, meinem Team und besonders euch: meiner kleinen Community! 😊
Bis dahin!
Eure Linda
Liebe Linda,
ich werde dich hier vermissen! Es waren vier wunderbare Jahre mit unzähligen tollen Aktionen, die wir zusammen gerockt haben und an die ich gerne zurückdenke, wenn ich hier die ausgewählten Fotos sehe. Deine Fröhlichkeit ist ansteckend, 🙂 behalte Dir das, und für die Zukunft wünsche ich Dir alles erdenklich Gute! Deine Kathi
Liebe Kathi,
ich werde dich auch sehr vermissen! Danke für die tollen Jahre und all die witzigen Momente, die ich mit dir erleben durfte 😉 Ich hoffe, wir bleiben in Kontakt 😀
Deine Linda