Nirgendwo in Europa ist die E-Mobilität so verbreitet wie in Norwegen, dem diesjährigen Reiseziel unserer Autorin Kathi. Mit einem Elektroauto ist sie zusammen mit ihrem Mann Ende Mai für drei Wochen mehr als 2.300 Kilometer kreuz und quer durch Norwegen gefahren. Warum beide dabei ständig kalte Füße hatten und welche spannenden Erfahrungen Kathi als Einsteigerin in die E-Mobilität gemacht hat, erzählt sie in ihrem Reisetagebuch.
Tag 0: Auftakt mit Kompromissen
Norwegen, das Land der Fjorde und Wasserfälle, der Schärenküste und der hohen Berge, der Trolle und der Skifahrer ist ein Vorreiter in Sachen E-Mobilität. 2021 waren zwei von drei neu zugelassenen PKW rein elektrisch, inzwischen nähert man sich 90 Prozent, bis 2025 sollen es 100 Prozent sein. Immer mehr Elektro-Fähren kreuzen die Fjorde. Bis 2030 will das reiche Öl- und Gas-Exportland, das selbst fast ausschließlich Wasserkraft nutzt, klimaneutral sein.
Da wir viel im Land unterwegs sein wollen, eine große Rundtour durch den Westen und Besuche bei Freunden vorhaben, liegt es natürlich nah, das mit einem Elektroauto zu probieren. Ohne Mietwagen könnten wir die (vorab nur halbfertig geplanten) Routen, die wir im Kopf haben, zeitlich gar nicht umsetzen. Aber wie hinkommen? Norwegen ist ja auf vielen Wegen erreichbar. Aus praktischen Gründen entscheiden wir uns für einen Direktflug von Frankfurt nach Stavanger. Das Thema „Slow Travel“ ist damit (leider) erstmal vom Tisch. Immerhin: Mit Elektroauto haben wir kein ganz so schlechtes Gewissen mehr wegen des hohen CO2-Ausstoßes.
Wir stellen fest: Einen Mittelklassewagen mit E-Antrieb zu mieten, ist etwa 10-20 Prozent teurer als einen Verbrenner. So richtig durchgerechnet haben wir im Vorfeld, blauäugig und in Zeitnot, eigentlich nichts. Was wir aber wussten: Der Spritpreis liegt mit bis zu 27 Norwegischen Kronen pro Liter (27 NOK sind etwa 2,70 €) deutlich über unserem. Mancherorts zahlt man mit E-Auto keine oder weniger Mautgebühr – auch das ist ein Argument, denn unzählige Straßen sind kostenpflichtig. Das Land subventioniert den E-Auto-Boom und die Infrastruktur stark, von kostenlosen Ladestationen und Parkplätzen überall in Innenstädten ist im Internet die Rede. Ob das zutrifft? Wir schauen uns das an!
Tag 1: „Figure it out yourself!“ – Selbst Herausfinden ist angesagt
Ankunft am Flughafen von Stavanger, Südwestnorwegen, am frühen Abend am Schalter der Autovermietung: Ich bekomme den Autoschlüssel für unseren Nissan Leaf – und auf meine einfache Frage nach den Lademöglichkeiten unterwegs die Antwort: „I don‘t know, I‘ve never used one. You have to figure it out yourself.“ Das geht ja gut los, so ganz ohne Einführung durch den Vermieter. Immerhin zeigt unser silberner Nissan 100 Prozent Ladestand an, das reicht angeblich für knapp 300 Kilometer. Keine ganz schlechte Aussicht für den Beginn unseres Reiseabenteuers. Los geht’s erstmal direkt zum Abendessen zu Freunden, die uns in ihrem Ferienhaus auf der Insel Finnøy schon erwarten. Das E-Fahrgefühl beim Starten kenne ich schon von unseren Stadtwerke-Fahrzeugen. Das ist wie beim Automatik-Fahren ganz einfach, und Gasgeben macht unglaublich Spaß!
Tag 1 abends: Easy driving – fasziniert vom norwegischen Verkehr
Wir fahren also vom Flughafen in Richtung Finnøy. Die Insel liegt stadtnah, nur 40 Minuten vom Zentrum der Ölmetropole Stavanger entfernt. Die Sonne steht Ende Mai auch abends sehr hoch am Himmel, es ist auch in Norwegen an Christi Himmelfahrt Feiertag und kein Verkehr auf den Straßen. Entspannt, gemächlich aber flüssig und unkompliziert. So lassen sich die ersten Fahrteindrücke beschreiben. Ich bin am Steuer und bin bei jedem typisch weißen Norwegerhäuschen am Straßenrand total verzückt und kommentiere (noch) jedes Schaf und jedes Lamm auf den vorbeiziehenden Weiden mit „Och süß!“. Klar ist, dass wir uns bei der anstehenden Fahrerei immer schön abwechseln werden und jeder Zeit zum Schauen und Fotografieren bekommen soll.
Immer noch Tag 1: Drüber weg und unten durch – norwegisches Insel-Hopping
Dass die Norweger Meister im Brücken- und Tunnelbau sind, merken wir sehr schnell: Um nach Finnøy zu gelangen, sind vier weitere Inseln zu überwinden! Google Maps zeigt hier eine schlichte durchgehende Verbindung. Merkwürdig. Keine Fähre weit und breit, und nur eine einzige, hübsch geschwungene Brücke ist in Sicht, sonst nichts. Denn: Seit 14 Jahren geht es einfach unten durch.
Was bei unserem ersten, wirklich steil abfallenden Tunnel (9 Prozent Gefälle) hinab zum Grund des Fjordes noch für wahnsinnige Anspannung gesorgt hat, wird für uns bald Routine. Wir lernen zig Tunnels kennen, solche mit unterirdischen Kreisverkehren, solche mit Lichtinstallationen, vielen Ausfahrten und unterirdischen Ampeln. Der größte Spaß dabei: die Frage, wie tief es jetzt wohl wieder runter geht 200 oder 300 Meter unter den Meeresspiegel? Wie viel Fahrstrom können wir bergab wieder einsparen und wieviel benötigen wir, um auf der anderen Seite wieder nach oben zu kommen? Die Reichweitenangaben und Akku-Prozentzahlen auf dem Monitor hüpfen gerade so vor Freude auf und ab. Das ist Rekuperation par excellence – ohne Tunnel-Maut für E-Mobilisten, aber dazu später mehr.
Tag 2 bis 3: Pures Inselglück
Unser Aufenthalt auf der Insel ist ein toller Urlaubsstart: die Wiedersehensfreude nach mehreren Jahren ist unendlich groß. Das sonnig-windige Wetter ist perfekt für unsere norwegischen Outdoor-Aktivitäten – wir erleben pures Wanderglück beim norwegischen „Friluftsliv“ (Leben in der freien Natur), entspannen beim „Strikkelykke“ (Strickglück) am Lagerfeuer und erhalten eine Einführung in die norwegische Küche: Krabbenpulen im Akkord. Was aber bald fehlt? Der Strom für unseren kleinen E-Japaner.
Tag 4: Strom fließt, Verkehr ebenso
Bevor wir wieder ans Festland nach Stavanger und Sandnes weiterziehen, sinkt der Batteriestand merklich – die ursprünglich für eine Ladung errechneten 300 Kilometer bleiben unerreicht. Stromtanken ist angesagt. Zwei Anbieter fallen uns immer wieder auf Parkplätzen auf: die blauen Ladesäulen von „mer“ und die grüne Variante „Bilcraft“ von Eviny (tatsächlich mit 400 Schnellladestationen einer der größten Anbieter Norwegens). In beiden Apps lassen sich die Kreditkartendaten hinterlegen, dann geht das an den Schnellladern problemlos – trotz ausschließlich norwegischer Beschriftungen. Eine Bezahlkarte mir RFID-Chip vermissen wir nicht und wüssten auch gar nicht, wo wir sie besorgen könnten. Die Preise – eine Kombination aus Zeit- und Leistungstarif – sind in der App immer angegeben, variieren je nach Region etwas, unterscheiden sich zwischen den Anbietern aber nicht merklich. Wirklich alles wird übers Smartphone gesteuert, vom Ladestart bis zur Mietbeendigung.
Mit maximal 80 km/h sind wir auf den Landstraßen unterwegs (und benutzen tatsächlich in den kommenden drei Wochen fast nur Landstraße, denn im ganzen Land gibt es gerade mal 538 Kilometer Autobahn.) Erste Überraschung: Es ist immer so wenig los! Zweite Überraschung: Es gibt kein Gedrängel, keine wilden Überholmanöver, nur hie und da zuckeln alle gemächlich den zahlreichen Wohnmobilen(max. 60 km/h) mit deutschen Nummernschildern durch die atemberaubende Landschaft hinterher. Die Rushhour in den größeren Städten kriegen wir nicht mit, auch im Großraum Stavanger und Sandnes, gibt‘s keine Probleme. Vorsicht Spoiler: Dieser positive Eindruck hält sich bis zum Ende unserer Reise!
Der größte Unterschied auf den Straßen, abgesehen von den Geschwindigkeitsbegrenzungen und dem wenigen Verkehr, besteht in der Fahrzeugflotte der Norweger. Überall sind E-Modelle zu sehen: Tesla, Nissan, Audi, VW und Hyundai in „E“ sind allgegenwärtig. Tatsache ist: In Norwegen, das keine eigene Autoindustrie besitzt, kosteten schon normale Autos immer glatt das Doppelte wie bei uns. Dank der Subventionen sind die elektrischen Varianten aber ein paar Tausend Euro günstiger. Wer darauf setzt, spart nicht nur 25 Prozent Mehrwertsteuer, sondern profitiert etwa auch bei der Straßen- und Tunnelmaut. Das hat auch die unzähligen Ferienhäuschen-Besitzer auf Finnøy überzeugt, wie uns die Freunde berichten. Alles fährt dort jetzt Nissan Leaf – unsere Freunde hingegen einen „normalen“ Zweisitzer mit großer Hundebox im Kofferraum. Nicht so sehr Umweltbewusstsein scheint der Grund für die vielen E-Autos, sondern sie sind ganz einfach billiger in diesem Land mit legendär hohen Lebenshaltungskosten.
Tag 8: Streit um die 100 Prozent
Nach vier Tagen im Großraum Stavanger, einer nebelverhangenen Besteigung des spektakulären Preikestolen über dem Lysefjord und Rundfahrten über das landwirtschaftlich geprägte Jærengebiet sind wir jetzt in Übung mit unserem kleinen E-Nissan. An den Ladesäulen sind meist Leistungen von 50 bis 80 Kilowatt angegeben. Steckplätze gibt es für CCS-Stecker für Gleich- und Wechselstrom sowie Chademo (das japanische Standard-Modell für Gleichstrom-Schnellladung). Den in Deutschland gängigen Typ-2-Stecker hatten wir im Kofferraum dabei, aber brauchen ihn kein einziges Mal. Da unsere Urlaubszeit kostbar ist, tanken wir ausschließlich an Schnellladesäulen (50-350 kW). Die Nissanbatterie verträgt offiziell zwar nur 45 Kilowatt, aber so geht es einfach zügiger. Ladesäulen mit 22 kW wie sie in Tübingen fürs längere (nächtliche) Laden üblich sind, entdecken wir hier nirgends.
In 22 Tagen steuern wir insgesamt 16-mal eine Ladesäule an, um nichts zu riskieren. Insgesamt tanken wir 343 Kilowattstunden Strom aus Wasserkraft, im Schnitt 21 kWh pro Ladung. In Summe kommen wir auf 2.316 NOK, also ca. 230 Euro in drei Wochen für 2.346 Kilometer. In unseren Augen kann sich das im sehr teuren Norwegen sehen lassen.
Praktisch, auch wenn im Landesinneren die Lademöglichkeiten deutlich seltener werden: Die Ladestationen befinden sich oft auf Parkplätzen von Einkaufscentern in den kleinen Gemeinden entlang der Landstraßen. So können wir die kleinen (Zwangs-)Pausen für Besorgungen oder auch Besichtigungen nutzen. Oder zum Kaffeetrinken, Pizzaessen, Stricken, Reiseführer-Lesen oder Kochen. Oder auch mal: ausgehungert und ganz ohne Beschäftigung abwartend. Mein Vorschlag vor der Weiterreise nach Bergen ist allerdings zum Scheitern verurteilt: „Lass uns das Auto auf 100 Prozent auftanken, dann kommen wir morgen ohne Ladestopp an.“ Denn mit drei Fährfahrten auf der Strecke würde das heute sowieso ein langer Tag werden. Was mir nicht bewusst ist: Ab einem Ladestand von 80 bis 90 Prozent sinkt leider die Geschwindigkeit des Ladevorgangs deutlich. 100 Prozent Akkuladung erfordern sehr viel mehr Zeit (bestimmt 50 Minuten zusätzlich!) UND mehr Strom, was der Batterieleistung (und auch dem Geldbeutel) nicht förderlich ist.
Schließlich brechen wir den Versuch bei über 90 Prozent entnervt ab, um einer ernsteren Urlaubskrise zu entgehen.
Tag 9 bis 12: Hinter Bergen klemmt‘s
Nach Bergen kommen wir gut durch und finden noch viel größere Ladestationen und ein dicht ausgebautes Netz vor. In der angeblich regenreichsten Stadt Europas gönnen wir unserem E-Auto dennoch erstmal eine Verschnaufpause und lassen es an der Jugendherberge stehen. Für uns geht es mit den Öffis (und ausschließlich Online-Bustickets) weiter zur Stadterkundung. Bei strahlend blauem Himmel machen wir die obligatorische Acht-Stunden-Wanderung vom Berg Fløyen zum Berg Ulriken und baden im frischen Fjord.
Erst an Tag 12, kurz hinter Bergen am Sørfjord, auf der Weiterreise nach Vikøyri am Sognefjord, hapert es dann tatsächlich einmal mit der Technik: Ich kann den Stecker nach dem Laden nicht mehr lösen, er sitzt wie reingeklebt in unserem Auto fest. Klar, dass ausgerechnet da der Handyempfang schlecht ist und wir das Laden nicht beenden können. Trotz Ziehen und Zerren löst sich der Stecker nicht. Da hilft nur das beherzte Drücken des dicken roten Notfallknopfs durch einen freundlichen norwegischen E-Mobilisten. Bezahlt haben wir für diesen einen Ladevorgang komischerweise bis heute nicht. Das bleibt aber das merkwürdigste und einzige Vorkommnis und lässt uns nur kurz an unseren Fähigkeiten als neue E-Mobilisten zweifeln.
Tag 13-18: Kilometer um Kilometer durch das Land
Nach mehreren Tagen in der stillen Natur einer Waldhütte oberhalb des Sognefjords, kleinen Wanderungen, Stabkirchen-Besichtigungen und großem Gletscherkino am Jostedaalsbreen fahren wir in die Jugendstilstadt Ålesund, der nördlichste Punkt unserer Route Von dort geht es zur Schifffahrt über den Geirangerfjord, immer weiter weg vom Meer, hin zu weiteren Nationalparks. Mit unserem Elektro-Flitzer nehmen wir die unzähligen kurvenreichen Pässe im Nu.
Tag 18: Mit kalten Füßen über Bergpässe
Auf rund 1.400 Höhenmetern im Nationalpark Jotunheimen, in der Nähe des höchsten skandinavischen Berges Galdhøpiggen (2469 m): Der pure Bergener Sonnenschein und die gute Lade-Infrastruktur sind weit weg von den Passhöhen. Dichter Nebel verschleiert immer wieder die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel. Die Seen sind alle noch von dicken Eisschichten überzogen, rechts und links der Straße stehen die Schneemauern meterhoch. Und das im Juni! Als das Thermometer nur noch 3 Grad anzeigt ist mir klar: Norwegen hat einfach alles zu bieten, auch Winterlandschaft im Sommerurlaub. Tatsächlich bekommen wir das im E-Auto sehr zu spüren: Gelinde gesagt ist es saukalt auf unserer Route durch die kaum besiedelte Landschaft der arktischen Tundra, in der höchstens mal Wanderhütten auftauchen. Die Heizung wollen wir nicht anwerfen, um die Reichweite bis zur nächsten, etwa 100 Kilometer entfernten Ladesäule nicht zu gefährden. Da merken wir erst, was hier tatsächlich fehlt: die Motorabwärme! Wie gut, dass heute am Straßenrand neben Rentier-Fellen auch dicke Lammwoll-Hausschuhe verkauft werden und dass im Kofferraum der dicke Daunen-Schlafsack griffbereit liegt. Dass wir so lange mit kalten Füßen auf den Highways unterwegs sein würden, haben wir nicht vorhergesehen. Die Jahreszeiten (und Klimazonen in den Bergen) gehorchen hier halt nicht den mitteleuropäischem Standards.
Tag 22: Zum Schluss mein persönliches Fahrten-Fazit
Zurück in Stavanger schließt sich der Kreis. Autotechnisch haben wir festgestellt: Ohne eine gewisse Planung läuft auch in Norwegen nichts, wenn man die Ballungszentren hinter sich lässt und ins Landesinnere vorrückt. Bergpässe und Gebirgszüge sind fürs Auge eindrucksvoll, aber für die Reichweitenkalkulation des E-Autos eine Zumutung. Die Sorge, doch irgendwann stehen zu bleiben, weil der Akkustand zu schnell sinkt und der nächste Ort noch in der Ferne liegt, ist bei mir ständig mitgefahren. Klar, wir waren auch früh in der Saison unterwegs. Im Juni ist’s noch frisch in Norwegen. Und wir sind tatsächlich nie in einen kritischen Bereich gekommen, denn wir haben gelernt, die Route anhand der Ladestopps zu planen und die Übernachtungsquartiere entsprechend kurzfristig ausgesucht.
Davon abgesehen: Die Gastfreundschaft ist in diesem Land überwältigend, und auch im Landesinneren gibt es sehr viele E-Mobilisten, aber die laden ihre Autos natürlich alle zu Hause. Durch nette Urlaubsbekanntschaften bin ich aber überzeugt: Im Notfall hätte uns jemand mit Strom ausgeholfen!
Was ich aber im E-Autoland Norwegen nicht mehr entdecken konnte, sind die im Internet angepriesenen kostenlosen Ladesäulen und die Parkplätze. Auch die Zulassung für Busspuren wurde für E-Autos wieder zurückgenommen. Die Zeiten der ganzen großen Benefits in diesem reichen Land sind vorbei, aber sie haben Früchte getragen und die Bewohner zur Mobilitätswende gebracht.
„Die vielen Naturgewalten sind das Beeindruckendste für mich hier!. Das Norwegen-Fieber hat mich jetzt gepackt, und ich spare am besten schon mal für die nächste Reise!“
Wieder zu Hause: Auch Tübingen bewegt sich auf die Verkehrswende zu
Zurück in Tübingen ertappe ich mich dabei, wie ich ununterbrochen auf den PKW-Kennzeichen nach dem Zusatz-E Ausschau halte: E-Auto, Hybrid oder doch noch Verbrenner? Laut Statista betrug der Gesamtanteil von E-PKW 2021 in Deutschland gerade einmal 1,2 Prozent. Aber die Neuzulassungen steigen auch hierzulande rapide, auf 16,1 Prozent im August 2022 laut Kraftfahrtbundesamt. Die E-Modelle sind schon längst keine Exoten mehr. Der Ausbau der E-Mobilität in Tübingen beschäftigt meine Stadtwerke-Kollegen seit Jahren. Wallboxen für die eigene Garage sind genauso gefragt wie öffentliche Ladesäulen in der Stadt und den swt-Parkhäusern. Aktuell gibt es 63 Ladestationen mit insgesamt 113 Ladepunkten, verteilt auf alle Tübinger Stadtteile. Auch einzelne Schnellladesäulen stehen für Durchreisende bereit, eine steht direkt in Sichtweite meines Bürofensters – im Eisenhut 6. Bis wir ganze Parkplätze mit Superchargern füllen, werden noch ein paar Monate ins Land gehen.
Wenn andere Städte ebenso fleißig an dieser Mobilitätswende arbeiten wie Tübingen, dann brauche ich mir keine Sorgen um den nächsten Campingurlaub mit einem elektrischen TeilAuto zu machen. Im nächsten Sommer kreuz und quer durch Deutschland zu fahren, wird bestimmt funktionieren – und das sogar mit warmen Füßen!
Welche Erfahrungen hast du mit dem E-Auto gemacht – im Urlaub oder im Alltag, in Deutschland oder anderswo? Hast auch du schon die Lade-App der swt installiert? Wer E-Autos ausprobieren möchte, kann sich ja mal ein COONO-Fahrzeug den swt ausleihen: Davon gibt es demnächst 35 in der ganzen Stadt. Und wenn mal noch eine Frage zur E-Mobilität offen sein sollte, weiß sicherlich ein swt-Experte oder ein Spezialist aus unserer Facebook-E-Mobilitätsgruppe Tübingen Rat. Da posten auch die swt hin und wieder exklusive Infos zum Thema. Wir sehen uns dort!
Gleich weiterlesen? Hier geht’s zu unseren Beiträgen über Klimaschutz im Alltag
Vielen lieben Dank an das gesamte Blog-Team und natürlich an dich Katharina, für diesen eindrucksvollen und lehrreichen Reisebericht! Die Elektromobilität muss sicher noch einige Hürden überwinden, da helfen aber u.a. genau solche persönlichen Erfahrungsberichte – die zusätzlich noch große Lust auf eine Reise nach Norwegen machen :-). Freue mich schon auf den nächsten Beitrag. Viele Grüße René
Lieber René,
dein Kommentar zu meinem Eintrag freut mich wirklich sehr, ganz herzlichen Dank! Ich bin auch gespannt, wie sich das Thema hier in Deutschland weiter entwickelt. Schön zu lesen, dass es Dich inspiriert hat – bin dann natürlich neugierig zu erfahren wohin Dich vielleicht die nächste Reise (bald mal elektrisch) hinführt. Norwegen ist ein faszinierendes Land und definitiv eine Reise wert.
Viele Grüße,
Katharina
Hallo Katharina,
vielen Dank für deinen tollen Reisebericht. Er macht echt Lust auf Norwegen! Ehrlich gesagt bin ich mir aber nicht sicher ob ich Norwegen mit einem E-Auto erkunden möchte – oder doch lieber mit dem Motorrad!
Viele Grüße
Gereon
Hallo Gereon,
vielen Dank für dein Feedback zu meinem Erfahrungs- und Reisebericht. Unterwegs auf den Fähren haben wir zahlreiche Motorradfahrer gesehen, wenn das Wetter mitspielt sicherlich eine tolle und spektakuläre Sache. In Norwegen weiß man allerdings nie, was man alles abbekommt!
Ob es möglicherweise auch E-Motorräder zu Leihen gibt kann ich nicht sagen, aber ein Freund von uns ist großer Fan davon geworden.
Wünsche Dir immer eine gute und sichere Fahrt!
Viele Grüße,
Katharina
Bitte noch mehr solche Artikel;)
Moritz
Hallo Moritz,
vielen Dank für dieses Feedback! Unsere Themenvielfalt hier im Blog ist sehr weit gefächert, deinen Hinweis nehmen wir gerne auf. Gibt es schon ein ganz konkretes Thema, über das Du hier gerne lesen möchtest?
Viele Grüße
Katharina
Sehr tolle Bilder, atemberaubend! Waren mal mit einem alten VW Vorführwagen dort, alter Passat mit Zelt und co. Da waren wir aber noch zu 2.
Hallo Sisu,
vielen Dank für deinen Kommentar und das Lob für die Bilder – es war tatsächlich atemberaubend! Mit Passat und Zelt klingt das auch nach einem richtig eindrücklichen Abenteuer, und man weiß nie was das norwegische Wetter alles bereit hält.
Viele Grüße
Kathi
Wir sind gerade mit dem E-Auto in Norwegen, e-Berlingo mit nicht ganz so üppiger Reichweite. Bisher alles soweit problemlos, sind aber auch erst in Stavanger. Region Flåm und Hardangervidda folgen noch. Was auffällt ist, dass die Ladesäulen nahezu ausschließlich mit der App/Karte der Betreiber funktionieren. Ein Roaming wie in Deutschland, wo man mit enBW, Maingau oder Shell-Karte an allen Stationen Strom bekommt, scheint es hier nicht zugeben. Daher waren die ersten Ladestopps geprägt von Appdownload, Anmeldung und Hinterlegung der Zahlungsdaten. Dank gutem Mobilfunknetz aber auch kein Problem. Vorteil: Ladezustand wird in der App angezeigt, das macht die Citroen-eigene App nämlich nur sehr schleppend.
Hallo Florian,
danke für deinen Kommentar von unterwegs – klingt nach einer großartigen Tour gen Norden! Was das Thema Roaming angeht bin ich ganz bei Dir, das war vor zwei Jahren nicht anders. Wir hatten am Ende mehrere Apps auf dem Smartphone, mit denen wir bei verschiedenen Anbietern laden konnten. Wünsche euch weiterhin eine gute Reise! Viele Grüße Katharina